Auch wenn Ecuador flächenmäßig nur knapp halb so groß ist wie Deutschland, hat der Andenstaat gemessen an eben jener Fläche die größte Biodiversität weltweit. Über heiße Küstengebiete, hoch auf das windige Andenhochland und weiter in die feuchtwarme Tiefebene des Amazonasbeckens: Ecuador hält auf kleinstem Raum zahlreiche Traumziele bereit. Um dabei nicht den Überblick zu verlieren, hier unsere ganz persönlichen Top-Sehenswürdigkeiten!

Sehenswürdigkeiten Ecuador: Puerto Lopez

Der kleine Ort an der Küste taucht nicht als erstes auf, wenn man im Lonely Planet nach den schönsten Küstenstädten sucht. Er liegt etwa 30 Minuten nördlich der Partystadt Montañita und 15 Minuten südlich der geschützten Bucht Playa de los Frailes, die in den Reiseführern vor allem wegen seines traumhaft weißen Sandstrandes auftaucht. Und tatsächlich: in Puerto Lopez findet man genau diese Mischung. Ein schöner Strand, kleine Salsa-Bars, Hängematten, günstige Pensionen und die Nähe zu Party und Traumstrand machen Puerto Lopez für mich zum perfekten Rückzugsort in Ecuador. Zimmer gibt es ab 5 Dollar pro Nacht, der Mittagstisch kostet in den einheimischen Lokalen 2,50 Dollar und nachts treffen sich die Locals, um im Sand zu Salsa zu tanzen.

Das besondere Etwas: Mit dem Boot ist von hier die Isla de la Plata zu erreichen, das „Galapagos für Arme“. Neben seltenen Vögeln, Riesenschildkröten und Blaufußtölpeln kann man mit etwas Glück auch Wale beobachten. Der Trip kostet um die 20-30 Dollar pro Person.

Sehenswürdigkeiten Ecuador: Baños

Baños ist ein kleiner Talort, der idyllisch an einem Fluss gelegen von grünen Hügeln eingerahmt wird. Die sehr ordentliche Stadt hat sich weitestgehend auf den Outdoor-Tourismus eingestellt: Kajak, Mountainbike, Trekking, Canyoning und Bunjee werden an jeder Ecke angeboten. Trotzdem ist die Atmosphäre sehr angenehm, die Angebote werden den Reisenden nicht „aufgezwungen“. Für 10 Dollar pro Tag kann man ein Mountainbike mieten und dem Fluss das gesamte Tal entlang folgen, vorbei an zahlreichen Wasserfällen. Länger als 2-3 Tage würde ich hier dennoch nicht einplanen, da auch die Umgebung schnell erschöpft ist.
Das besondere Etwas: Auf dem „Hausberg“ von Baños steht ein Baum, auf dem ein Baumhaus mit einer Schaukel angebracht ist. Da der Baum an einem Abhang steht, wirkt es, als würde man hier über dem Nichts schaukeln (was de facto nicht so ist). Interessant: der Ort dient als Beobachtungsstation für den aktiven Vulkan Tungurahua.

Sehenswürdigkeiten Ecuador: Cajas Nationalpark bei Cuenca

Durch Zufall entdeckt und doch ein Favorit geworden: der Nationalpark Cajas bei Cuenca besticht durch eine atemberaubende Landschaft, zahlreiche ausgeschilderte Wandermöglichkeiten und eine günstige Unterkunft in der Selbstversorgerhütte (Achtung: Proviant vorher einkaufen, Geschäfte gibt es hier nicht!). Es lohnt sich, einen Tag und eine Nacht an dem schönen Bergsee zu verbringen, zu wandern und zu bouldern. Per Anhalter oder mit dem Bus kommt man dann bequem nach Cuenca. Die Stadt ist auch eine Reise wert, hätte sie den Titel „Kolonialstadt vom Reisbrett“ doch wirklich verdient. Kleine Gassen, ein buntes Nachtleben und sehr aufgeräumte Flussufer verheißen städtische Entspannung – was sich ja sonst oft ausschließt.

Kleiner Tipp: Wir sind mit dem Bus von Guayaquil angereist. Der Höhenunterschied beträgt also fast 3000m, die man innerhalb weniger Stunden Busfahrt zurücklegt. Lasst es also langsam angehen – der Körper wird es Euch danken!

Sehenswürdigkeiten Ecuador: Laguna Quilotoa

Eine beschwerliche Anreise, die sich lohnt: Mal auf dem Krater eines Vulkans einen Kratersee umrunden und dabei in das weite Andenland blicken – das ist eine Kombination, die man hier in Ecuador findet. Hier gibt es nichts, aber auch wirklich nichts, als diese Lagune und ein paar kleine Hostels und Restaurants, die sich rund herum angesiedelt haben. Für einen Kurztrip von Quito genau das richtige, um der Großstadt zu entfliehen – ein Wochenendtrip für Naturliebhaber also!

Sehenswürdigkeiten Ecuador: Vulcano Cotopaxi

Nicht für jeden oder jede geeignet, und doch machbar: Der 5897m hohe Vulkankegel verspricht einen Blick über das ganze Land, Magenkrämpfe, Übelkeit und ein atemberaubendes Erlebnis obendrein. Für einen Guide und Ausrüstung sollte man insgesamt etwa 150 Dollar einplanen – nicht gerade wenig für Lowbudget-Backpacker wie uns, und doch die Sache wert. Was Ihr dafür genau braucht und wie so eine alpine Besteigung in Ecuador dann aussieht, könnt Ihr hier nachlesen!

Sehenswürdigkeiten Ecuador: Puerto Misahuallí

Der winzig kleine Ort ist selber keine wirkliche Attraktion. Ein Platz, ein paar Häuser und ein paar Kapuzineräffchen, die Dir mit Sicherheit den Knochen aus der Suppe klauen. Viel spannender ist die Lage: von Tena aus kommt man hier am Rio Napo an, dem Tor zum Amazonasgebiet. Wer nicht so wie ich stundenlang tiefer in den Urwald von Ecuador trampen will, kann sich auch mit dem Boot in das Amazonasbecken fahren lassen. Bis zum nächsten Ort kann dies jedoch Stunden oder sogar Tage dauern. Doch keine Sorge: wer bis hier hin gekommen ist, kann auch in einem der kleinen Pensionen direkt am Platz unterkommen. Touren werden auch angeboten – mir wurde jedoch gesagt, dass man diese besser direkt aus Tena bucht.

Sehenswürdigkeiten Ecuador: Vilcabamba

Jungbrunnen, Hippies, Wellness – das ist Vilcabamba. Der Ort hat in der Tat weltweit den Ruf, eine Jungoase zu sein. Recht weit im Süden des Landes kann man hier in dem Tal die Seele baumeln lassen – sogar ganz ohne das ganze Sportangebot, das in Baños dazukommt! Besonders empfehlen kann ich den Nationalpark Podocarpus und den Parque Central, wenn man grüne Umgebungsoasen sucht. Essen sollte man mindestens ein Mal in der Shantas Bar, wo Ihr auch den Schlangenschnaps probieren könnt.

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