Ich will von Erlangen in Bayern nach Istanbul in der Türkei radeln, um dort eine Freundin zu besuchen. Alleine. Mit dem Fahrrad. Radreise Osteuropa! Und schon geht’s los…
Radreise Osteuropa: I want to ride my bycicle…
…I want to ride it where I like! Wenn ich Leuten von meinem Plan erzähle, gibt es zwei Arten von Reaktionen. Die häufigste Aussage lautet in etwa so: „Waaas? Alleine mit dem Fahrrad? Nach Istanbul? Ist das nicht total gefährlich? Man kann doch auch nach Istanbul fliegen!“. Andererseits wurde ich auch schon gefragt, warum ich denn nur nach Istanbul fahre, obwohl man doch noch so viel weiter radeln könnte. Zugegebenermaßen ist diese Frage eher selten und viel häufiger ist eine Mischung aus Unverständnis und Sorge in den Gesichtern abzulesen. Für viele ist der Weg ins Fitnessstudio zu weit zum Fahrrad fahren und eine dunkle Wolke am Himmel Grund genug, um die Radtasche mit dem Autoschlüssel zu tauschen.
Dabei ist das Fahrrad doch das perfekte Transportmittel auf Reisen, um relativ schnell voranzukommen und trotzdem noch ganz viel mitzubekommen. Man ist schnell genug, um innerhalb eines Tages weit zu kommen und innerhalb weniger Tage eine Änderung der Landschaft wahrzunehmen. Gleichzeitig ist man langsam genug, um von früh bis spät Eindrücke sammeln zu können: den frischen Geruch eines sommerlichen Regenschauers, das Treiben der Einheimischen auf der Straße, das Flimmern der Straße bei Hitze und das Kitzeln in der Nase während der Erntezeit.
Alles was ich brauche habe ich auf meinem Fahrrad dabei: Zeltausrüstung und Kocher, die nötigsten Klamotten und Werkzeug, Medikamente und einen Ebook-Reader. Ich muss mich an keinen Termin halten, keine Emails beantworten, keinen Wecker stellen und mir keine Gedanken über die Wahl des geeigneten Outfits machen. Dagegen werden sich meine neuen Aufgaben auf Radfahren, Routenfindung, das Suchen eines geeigneten Schlafplatzes und Essensbeschaffung beschränken.
Und was gibt es schöneres, als unter einem Sternenhimmel Zähne zu putzen? Oder an einem lauen Sommerabend mit vollem Bauch im Gras zu liegen? Oder gute Musik zu hören, während man den Fahrtwind in den Haaren spürt?
Radreise Osteuropa: Die Wahl des richtigen Fahrrads
Wer eine längere Radreise plant, sollte sich im Vorfeld Gedanken zu den Anforderungen an das Fahrrad machen. Wie viel Gepäck soll mit? Welche Wege werden befahren? Will man Geschwindigkeitsrekorde aufstellen oder lieber gemütlich über Feldwege gondeln? Immerhin soll der Drahtesel alles mitmachen und dich bestenfalls bis ans Ziel der geplanten Tour bringen. Grundsätzlich kann man mit jedem Rad losradeln, aber wer sich nicht täglich mit Reperaturarbeiten rumschlagen will, sollte sich im Vorfeld um funktionstüchtige Komponenten kümmern. Ich war dazu im velomondial, einem kleinen aber feinen Fahrradladen in Fürth und habe mich beraten lassen. Aufgrund des schmalen Studentenbudgets habe ich mich für die Aufrüstung meines Mountainbikes Bulls Copperhead 3 entschieden, statt ein neues Reiserad zu kaufen (Alurahmen, 27,5’’, komplette Deore XT-Ausstattung, Gabel/Dämpfer: Rock Shox Reba RL 27,5, Federweg 100mm, hydraulische Scheibenbremse). Aufgerüstet wurde das Rad mit den unplattbaren Reifen „Marathon Mondial“ von Schwalbe, wodurch ständiges Flicken von Platten verhindert werden soll. Die knapp 20kg Gepäck (ohne Wasser und Essen) werden von Tubus-Gepäckträgern gehalten und Schutzbleche sollen bei Fahrten im Regen vor einer Schlammschlacht schützen. Auch die Griffe am Lenker und der Sattel wurden ausgetauscht sowie ansteckbare Front- und Rücklichter für Nacht- oder Tunnelfahrten angebracht. So kann mit etwas Basteln aus einem leichten Mountainbike ein stabiles Reiserad gemacht werden, das mich hoffentlich zuverlässig und ohne größere Pannen nach Istanbul bringt.
Die Autorin: Ich bin Nina, 26 Jahre alt, gerade mit dem Geographiestudium fertig geworden und auf der Suche nach Freiheit und Abenteuer. Das bedeutet für mich draußen in der Natur zu sein, keine Vorgaben einhalten zu müssen und jeden Tag aufs Neue etwas zu erleben.
toi toi toi! wir sehen uns in Wien!!!
Hau rein nina hab sau viel spaß! ich freu mich auf jede geschichte!!!
glg aus würzburg